Lieferengpässe

15.07.2021

Liebe Kundin, lieber Kunde,Sie interessieren sich für ein Fahrrad  oder Sie brauchen einfach nur ein Zubehörteil – beides lässt sich nicht so realisieren, wie man es noch „vorCorona“ gewöhnt war. Und das noch immer, nach mittlerweile 1,5 Jahren Pandemie.
Ich als Fachhändler erkläre die aktuelle Situation  – denn Ihr Ärger ist ja vollkommen nachvollziehbar. Eins kann ich Ihnen versichern: Die Hersteller und Dienstleister stehen schon immer für einen hohen Qualitätsanspruch, Nachhaltigkeit, Fairness und Verlässlichkeit.Im Hintergrund versuchen wir alles, um die Auswirkungen der Pandemie abzumildern und Ihnen Produkte und Service weiter in hoher Qualität und zeitnah zur Verfügung stellen zu können.
Hier ein kurzer Einblick zu den Gründen der aktuellen Entwicklungen.Bei der Lieferfähigkeit kommen aktuell drei Faktoren zusammen: Eine weltweit stark erhöhte Nachfrage, begrenzteKapazitäten in den Produktionsstätten, sowie andauernde pandemiebedingte Produktionserschwernisse,bis hin zu Werksschließungen. Es ist nachvollziehbar, dass Lieferfristen und bereits getätigte Zusagenso nur schwer oder gar nicht gehalten werden können.Stark erhöhte Nachfrage nach Fahrrädern, Teilen und Zubehör .
Weltweit meiden Menschen öffentliche Verkehrsmittel und steigen, wo immer es geht, auf private Mobilitätslösungen wie Autos oder Fahrräder um. Dazu kommt ein deutliches Nachfrageplusdurch ein verändertes Freizeitverhalten: Im Vordergrund stehen Erlebnisse vor Ort – unteranderem mit Fahrrädern und E-Bikes. Branchenexperten sehen ein Nachfrageplus von mehrals 20 Prozent, je nach Region und Produkt auch deutlich mehr.Darüber hinaus haben auch viele Menschen das Bestreben nach nachhaltigerer Mobilität.
Der Anteil derer, die sich mit einem umweltbewussteren Fortbewegungsstil auseinandersetzen, istgestiegen – was ja eine sehr positive Entwicklung ist.Produktionskapazitäten am LimitDie Unternehmen der Fahrradindustrie tun alles, um ihre Kapazitäten auf die Situation anzupassen.Allerdings lassen sich weder neue Produktionsanlagen in kurzer Zeit aufbauen, nochzusätzliche qualifizierte Fachkräfte ausbilden. Die Produktionsstandorte arbeiten mit maximaler Kraft, ebenso leisten die Mitarbeiter*innen in Produktion, Handel und Werkstätten höchstenpersönlichen Einsatz.
LIEFERENGPÄSSE :
Kostensteigerungen undLieferengpässen im Fahrrad-Markt, wie die Baubranche melden sprunghaft gestiegene Kosten und Preise, und auch die Fahrradindustriekann sich den weltweiten Wirkmechanismen nicht entziehen. Die Kosten steigen bei der Produktion,bei den Rohstoffen und im Transport, teilweise mit einer Vervielfachung der Preise.PREISSTEIGERUNGENKostensteigerungen in der ProduktionViele Länder sind wirtschaftlich nicht in der Lage, Unternehmen und Arbeitnehmer*innen nur annähernd so unter die Arme zu greifen, wie bei uns in Deutschland. Das führt zu deutlichenKostensteigerungen, ebenso wie Sonderschichten oder Arbeit im Dreischicht-Betrieb, um der hohen Nachfrage gerecht zu werden und Produktionsrückstände auszugleichen.Gestiegene Rohstoffpreise und Transportkosten .
Allein die Preise für Stahl und Aluminium sind im letzten Jahr um 30 bis 40 Prozent gestiegen.Manche Rohstoffe stehen in den erforderlichen Mengen gar nicht zur Verfügung. Unkalkulierbar gestiegen sind die Frachtkosten. So hat sich allein der Preis für den Containertransport mehrals verfünffacht.
Untersuchungen zeigen, dass große Teile der Lieferketten in der Fahrradindustrie von der Pandemie direkt oder indirekt betroffen sind und wohl auch künftig betroffensein werden. Mittelfristig wird sich die Situation nach der Einschätzung von Experten nicht entschärfen. Die Läger, die normalerweise als saisonale Puffer dienen,sind vielerorts leer, Restposten ausdem Vorjahr längst verkauft. Es kommt also wohl vor allem darauf an, wie schnell sich die äußeren Rahmenfaktoren wieder stabilisieren. Viele Produzenten planen deshalb schon seit Jahren die Produktionsstandorte wieder nach Europa zu verlegen